Chinesische Kräutertherapie


Anders als die Akupunktur ist die chinesische Kräutermedizin bei uns recht unbekannt. Ein Großteil aller Behandlungen erfolgt aber mit ihr. Aus 3000 Jahren chinesischer Medizin stehen hunderte traditionelle Rezepte zur Verfügung, von denen ich eines anhand der Anamnese auswähle und zumeist noch entsprechend dem individuellen Zustand des Patienten modifiziere.

 

Traditionell werden die Kräuter als Dekokt, also als Abkochung zubereitet. Dazu stehen pflanzliche Bestandteile wie Rinden, Blüten, Samen oder Wurzeln sowie mineralische und tierische Bestandteile zur Verfügung. Die Bestandteile werden über Stunden eingeweicht und 20 Minuten ausgekocht. Sollte das nicht möglich sein so sind die Kräuter auch als Granulat oder in Tablettenform erhältlich. Das Kochen entfällt dann, die Beschäftigung mit den Kräutern allerdings leider auch.

 

Da mit den Rezepten das Ungleichgewicht im Körper ausgeglichen wird, kann man so grundsätzlich alle Erkrankungen behandeln. Für etliche Indikationen ist die Wirksamkeit der Kräutertherapie durch Studien wissenschaftlich belegt. Natürlich ist vorbeugend auch eine präventive Behandlung möglich, da ein Ungleichgewicht auch bestehen kann, bevor es sich als Krankheit manifestiert. Jemand hat mal sehr weise und halbernst gesagt: „Der Mensch ist ja schließlich nicht gesund, bevor er krank wird!“

 

Die Sicherheit der Arzneimittel ist in Deutschland durch die Apotheken gewährleistet. Sie werden aufwändig (gemäß der europäischen Pharmakopöe) auf Hefe- und Schimmelpilze, Aflatoxine, Ochratoxine, Schwermetalle, Arsen, Pestizide und Aristolochiasäure getestet. Die Identität der Arzneimittel wird mittels Mikroskopie und Dünnschichtchromatographie überprüft.

 

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